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Eric Clapton hat »Layla« mit ihr eingespielt. Die großen Alben von Pink Floyd wären ohne ihren Klang nicht komplett. John Lennon besaß sie mit vergoldeten Elementen. Jimi Hendrix schuf in Woodstock mit ihr einen Rock-Moment für die Ewigkeit. Und noch immer ist die »Stratocaster« von Fender, kurz »Strat«, für Legionen junger Musiker der Inbegriff einer E-Gitarre. In New York und Los Angeles, in London und Berlin – und in Tokio und dem Rest des rockverrückten Japan! Dass die Gitarristen dort jederzeit reichlich Gitarren des Herstellers aus dem Grand-Canyon-Staat Arizona zur Auswahl haben, dafür – und vieles mehr – sorgt Schenker-Seino. Der Job beginnt mit dem Import der Instrumente. »Jährlich managen wir durchschnittlich 250 Seefrachtcontainer und etwas Luftfracht für Fender«, sagt Braeden Reif, Head of Business Development bei der japanischen Landesgesellschaft von DB Schenker. Neben den Gitarren mit ihrem massiven Holzkorpus enthalten die Lieferungen auch Zubehör sowie Verstärker, auf denen das Logo mit dem markant geschwungenen »F« prangt. Der Großteil der Ware kommt aus den USA nach Tokio.

Der Klang Kaliforniens
Das Traditionsunternehmen Fender betreibt in der Stadt Corona im Süden Kaliforniens seine wichtigste Fertigungsstätte. Innerhalb Japans regelt Schenker-Seino den kompletten Vertrieb. »Wir beliefern 250 Musikgeschäfte«, sagt Teammitglied Kou Shimoda. Der 28-Jährige hat die Realisierung des Auftrags maßgeblich vorangetrieben. Die meisten Lieferungen werden in Trucks auf die Reise geschickt. Hinzu kommen auch hier einige Luftfrachtsendungen. Als Drehscheibe dient ein einziges Warehouse im Großraum Tokio. Darin hat Schenker-Seino rund 4.000 Quadratmeter Fläche für Fender reserviert. Zuvor hatte das Unternehmen den Vertrieb über sieben Standorte organisiert. Vom Logistikzentrum sind es 15 Kilometer zum Hafen und 20 bis zum Flughafen Tokio-Haneda. Gemessen an den Dimensionen des Ballungsraums mit seinen rund 37 Millionen Einwohnern ist beides ein Katzensprung. »Wie die meisten Musikinstrumente reagieren Gitarren empfindlich auf so ziemlich alles«, erklärt Kou Shimoda, der selbst Saxofon spielt und die Britpopper Oasis mag. Erschütterungen sind Gift, Umgebungstemperatur und Luftfeuchtigkeit müssen innerhalb bestimmter Bereiche liegen. Keine Gitarre verlässt das Warehouse deshalb ohne eine Qualitätsprüfung. Darum kümmern sich Experten von Fender in einem vor Ort eingerichteten Studio mitsamt schallisolierter Kammer. »Kollegen aus unserem Team unterstützen sie«, erläutert Kou Shimoda. Das gilt fürs Testen selbst, vor allem aber für die Arbeiten drum herum, die Value-Added Services: auspacken, wieder einpacken und die Fracht vor dem Versand mit allen notwendigen Dokumenten versehen. »Die Logistik hinter unserem Business ist anspruchsvoll, gerade in einem so dynamischen und serviceorientierten Markt wie Japan. Aber mit Schenker-Seino wissen wir jetzt einen starken, reaktionsschnellen Partner an unserer Seite«, sagt Edward Cole, President
Fender Asia. »Das ist ein aufregender Job«, bestätigt Braeden Reif. Aufregend natürlich schon wegen des Rock’n’Roll-Feelings, das automatisch in jedem Gitarrenkarton mitgeliefert wird. Aber nicht zuletzt auch deshalb, weil zwischen der Beauftragung durch Fender im vergangenen Frühjahr und dem Kick-off sämtlicher Operationen nur zwei Monate lagen.
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